#200 LinkedIn Social Selling für Einsteiger
Worum geht es in diesem Artikel?
LinkedIn Social Selling: 7-Schritte zum Erfolg. Von der Profiloptimierung über strategisches Netzwerken bis zur Erfolgsmessung – entdecken Sie, wie Sie mit Tools wie Aware, Trigify und HeyReach echte Geschäftsbeziehungen auf LinkedIn aufbauen können.
Vertrauen aufbauen mit der Brady-Methode.
Einleitung
LinkedIn ist heute viel mehr als nur ein Online-Lebenslauf – es ist ein Ort, um Beziehungen aufzubauen und Kunden zu gewinnen. Social Selling bedeutet, dass du über soziale Netzwerke wie LinkedIn Vertrauen schaffst und langfristig Geschäfte anbahnst, statt sofort mit der Tür ins Haus zu fallen. In diesem Blogpost zeigen wir dir einen einfachen Leitfaden, wie du als Anfänger:in mit LinkedIn-Automatisierung und Social Selling startest. Dabei orientieren wir uns an der Brady-Methode (benannt nach LinkedIn-Experten Steven Brady). Diese Methode kombiniert manuelle Beziehungspflege mit smarten Tools (wie Aware, Trigify, Clay, Breakcold und HeyReach), um effizient zu arbeiten – ohne deine Authentizität zu verlieren.
Was erwartet dich? Wir erklären alles in einfacher Sprache und erläutern Fachbegriffe kurz. Anhand eines praxisnahen Beispiels (einer fiktiven Gründerin) begleiten wir dich Schritt für Schritt: von der Identifikation relevanter Branchen-Experten (auch Thought Leader genannt), über sinnvolles Kommentieren bis hin zur automatisierten Kontaktaufnahme. Du erhältst konkrete Anleitungen – etwa „So findest du 10 relevante Experten“ oder „So formulierst du deine erste Nachricht“.
Zusätzlich stellen wir eine Checkliste bereit, mit der du deinen eigenen LinkedIn-Start planen kannst. Wichtig: Im Mittelpunkt stehen immer Authentizität, langfristiges Denken und der Fokus auf Beziehungsaufbau. Die vorgestellten Tools sollen dich unterstützen, erfordern aber kein technisches Vorwissen. Los geht’s!
Abstrakt: LinkedIn Social Selling für Einsteiger
Dieser Artikel könnte für dich wichtig sein, wenn…
- du LinkedIn bisher nur als Online-Lebenslauf nutzt, aber das volle Potenzial zur Kundengewinnung erschließen möchtest
- du authentische Geschäftsbeziehungen aufbauen willst, statt mit aggressiven Verkaufstaktiken zu arbeiten
- du als Einsteiger einen strukturierten Leitfaden für Social Selling suchst
- du wissen möchtest, wie du mit der Brady-Methode strategisch Vertrauen aufbauen kannst
- du nach praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Optimierung deines LinkedIn-Profils, zur Identifikation relevanter Experten und zum Aufbau wertvoller Kontakte suchst
- du Tipps brauchst, wie du LinkedIn-Automatisierungstools (wie Aware, Trigify, Clay und HeyReach) sinnvoll einsetzen kannst, ohne dabei an Authentizität zu verlieren
- du nach einer konkreten Checkliste für deinen LinkedIn-Start suchst
Der Artikel bietet einen praxisnahen Leitfaden mit sieben klar definierten Schritten, der dir hilft, LinkedIn als wertvolles Networking-Tool zu nutzen und langfristig Geschäftsbeziehungen aufzubauen, die auf echtem Vertrauen basieren.
Übersicht über den Workflow
⚠️ Wichtiger Hinweis zum Social Selling auf LinkedIn
Zur Vielfalt der Tools
Der in diesem Artikel vorgestellte Workflow basiert auf Tools, mit denen ich persönlich Erfahrung habe (Aware, Trigify, Clay, HeyReach). Es ist wichtig zu verstehen, dass dies nur eine Auswahl darstellt. Die Social-Selling-Landschaft ist vielfältig, mit zahlreichen alternativen Plattformen und Lösungen. Einige Alternativen könnten für Ihre spezifischen Bedürfnisse besser geeignet sein oder ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Recherchieren Sie stets verschiedene Optionen, bevor Sie sich für eine Toolchain entscheiden.
Zur Einhaltung der LinkedIn-Richtlinien
Besondere Vorsicht geboten: LinkedIn ändert regelmäßig seine Nutzungsbedingungen und geht aktiv gegen automatisierte Aktivitäten vor, die sie als „missbräuchlich“ einstufen. Der unkontrollierte Einsatz von Automatisierungstools ohne Verständnis der Risiken kann zu ernsthaften Konsequenzen führen:
- Temporäre Einschränkung Ihres Accounts
- Dauerhafte Sperrung Ihres LinkedIn-Profils
- Verlust wertvoller beruflicher Kontakte und Netzwerke
- Schädigung Ihres professionellen Rufs
Best Practices zur sicheren Nutzung:
- Lesen Sie die aktuellen LinkedIn-Nutzungsbedingungen
- Setzen Sie vernünftige tägliche Limits bei allen automatisierten Aktivitäten
- Kombinieren Sie Automatisierung stets mit authentischer manueller Interaktion
- Vermeiden Sie aggressive Taktiken wie Masseneinladungen oder -nachrichten
- Priorisieren Sie Qualität und persönlichen Mehrwert über Quantität
Denken Sie daran: Echte Beziehungen entstehen durch authentische Interaktion. Automatisierung sollte den menschlichen Aspekt des Networkings unterstützen, nicht ersetzen.
Verwenden Sie sämtliche in diesem Artikel beschriebenen Ansätze auf eigene Verantwortung und stets mit Bedacht.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Social Selling mit der Brady-Methode
Schritt 1: Vorbereitung – Profil optimieren und Zielgruppe definieren
Bevor du aktiv auf LinkedIn loslegst, sorge dafür, dass dein Profil einen guten Eindruck macht. Warum? Weil Menschen, mit denen du interagierst, fast immer zuerst dein Profil anschauen. Ein vertrauenswürdiges Profil ist der erste Schritt zu einer neuen Beziehung.
- Profilfoto & Überschrift: Verwende ein professionelles, freundliches Foto. Schreibe in deine Überschrift nicht nur deine Position, sondern auch wie du anderen hilfst (z.B. „Marketing-Coach | Hilft Selbstständigen bei Kundengewinnung“).
- Info-Bereich: Stelle dich in ein paar Sätzen persönlich vor. Erwähne deine Leidenschaft und Expertise in deinem Bereich. Halte die Sprache einfach und zeige deine Persönlichkeit – das wirkt authentisch.
- Stichworte: Füge relevante Schlüsselbegriffe hinzu, damit man dich über die Suche findet. Wenn du z.B. Karriere-Coach bist, sollten Begriffe wie Karrierecoaching, Bewerbungsberatung etc. auftauchen.
- Einladung zum Austausch: Mache deutlich, dass du offen für Networking bist. Zum Beispiel: „Ich freue mich über Nachrichten – lass uns austauschen!“
Neben dem Profil solltest du auch deine Ziele und Zielgruppe klar haben. Überlege: Wen möchtest du auf LinkedIn erreichen? Potenzielle Kund:innen, Investor:innen, Partner oder Mentees? Je genauer du deine Zielgruppe kennst, desto gezielter kannst du deine Social-Selling-Aktivitäten ausrichten. Schreib dir kurz auf, welche Branche oder Berufsrollen für dich interessant sind (z.B. IT-Leiter in mittelständischen Unternehmen, Personalchefs in Startups, etc.). Das hilft im nächsten Schritt dabei, die richtigen Inhalte und Personen zu finden.
Schritt 2: Relevante Experten und Themen finden
Jetzt geht es darum, die relevanten Themen und Meinungsführer deiner Branche zu identifizieren. Meinungsführer (auch Thought Leader oder Branchen-Vordenker genannt) sind Personen, die in deinem Fachgebiet einen hohen Bekanntheitsgrad haben und wertvolle Inhalte teilen. Indem du ihnen folgst und mit ihnen interagierst, wirst du in ihrer Community sichtbar und lernst viel über deine Zielgruppe.
So findest du 5–10 relevante Expert:innen:
- LinkedIn-Suche nutzen: Gib in der LinkedIn-Suche ein zentrales Stichwort deiner Branche ein (z.B. „Online-Marketing“, „Cybersecurity“, „HR-Trends“). Filtere die Ergebnisse nach Beiträge. Schaue, welche Posts viele Likes und Kommentare haben – oft stammen diese von bekannten Experten. Notiere dir die Namen dieser Leute.
- Branchen-Hashtags und Gruppen: Suche nach Hashtags (z.B. #MarketingTipps, #StartupLife) oder tritt LinkedIn-Gruppen in deinem Themenfeld bei. Dort findest du aktive Stimmen. Wenn bestimmte Personen häufig auftauchen oder Diskussionen anregen, sind das gute Kandidaten.
- Empfehlungen und Vorbilder: Denke an Personen, die du vielleicht schon kennst oder die dir von Kolleg:innen empfohlen wurden. Auch bekannte Buchautor:innen, Blogger oder Speaker deiner Branche sind oft auf LinkedIn aktiv. Folge ihnen.
- Tools zur Unterstützung: Du kannst diesen Schritt komplett manuell machen – es kostet nur Zeit zum Recherchieren. Als Hilfe bietet sich aber auch ein Tool wie Aware an. Aware ist ein LinkedIn-Engagement- und Analytics-Tool, mit dem du dynamische Feeds erstellen kannst. Das heißt, du könntest dir einen Feed anlegen, der alle Beiträge deiner Branche oder bestimmter Personen sammelt. So entgeht dir kein wichtiger Post. Auch ohne Tool kannst du aber einfach den Benachrichtigungs-Button auf den Profilen deiner ausgesuchten Experten klicken (wähle „Benachrichtigungen über alle neuen Beiträge“). LinkedIn informiert dich dann, wenn sie etwas posten.
Was macht Aware besonders?
Aware.co bietet eine umfassende Lösung für LinkedIn-Nutzer, die ihre Präsenz und Interaktionen auf der Plattform optimieren möchten.
- Individuelle Engagement-Feeds: Erstellen Sie maßgeschneiderte, dynamische Feeds, um gezielt mit den für Sie wichtigsten Beiträgen und Personen zu interagieren.
- Umfassende LinkedIn-Analysen: Erhalten Sie detaillierte Einblicke in Ihre Profil- und Beitragsleistung, einschließlich Metriken wie Profilansichten, Suchauftritten, Follower-Zuwachs und Engagement-Raten.
- KI-gestützte Post-Erstellung: Nutzen Sie eine künstliche Intelligenz, die Ihren Schreibstil lernt und Beiträge generiert, die authentisch klingen und Ihre persönliche Note widerspiegeln.
- Integration mit CRM-Systemen: Synchronisieren Sie Ihre LinkedIn-Aktivitäten nahtlos mit CRM-Plattformen wie Salesforce und HubSpot, um Ihre Kundenbeziehungen effizient zu verwalten.
- Effizientes Planen und Wiederverwenden von Inhalten: Planen Sie Ihre Beiträge im Voraus und nutzen Sie erfolgreiche Inhalte erneut, um Ihre Reichweite zu maximieren und konsistent präsent zu sein.
- Spezialisierte Lösungen für Agenturen: Verwalten und berichten Sie über mehrere LinkedIn-Profile Ihrer Kunden von einer zentralen Plattform aus, was den Arbeitsaufwand reduziert und die Effizienz steigert.
Hast du deine Liste von ca. 5–10 relevanten Branchen-Expert:innen? Super! Unsere fiktive Gründerin Anna (Beispielperson) – sie hat ein kleines Startup für E-Learning – hat das z.B. so gemacht: Sie folgt nun bekannten E-Learning-Influencern, einer Professorin für digitales Lernen und ein paar Gründerinnen ähnlicher Startups. Damit ist sie bereit für den nächsten Schritt.
Schritt 3: Sichtbar werden – Beiträge verfolgen und sinnvoll kommentieren
Der Kern von Social Selling ist sichtbare Interaktion. Das bedeutet: Like und kommentiere Beiträge in deinem Themenfeld – vor allem die Beiträge der Expert:innen, die du in Schritt 2 gefunden hast. Aber achte darauf, Mehrwert zu bieten, statt nur “Toller Post!” drunter zu schreiben. Durchdachte Kommentare machen dich bei der Person und ihren Followern bekannt und zeigen deine Kompetenz. Hier gilt: Ehrlich und hilfreich sein, das sticht heraus und bleibt positiv im Gedächtnis.
Wie gehst du vor? Öffne täglich (oder ein paar Mal pro Woche) deinen Feed oder die Liste der Expert:innen. Lies deren neue Beiträge. Suche dir die Beiträge aus, zu denen du etwas Sinnvolles beitragen kannst – sei es eine eigene Erfahrung, eine zustimmende Meinung mit Begründung oder vielleicht eine Frage, die das Gespräch vertieft.
Beispiel: Anna sieht einen Beitrag der E-Learning-Professorin über neue Trends im Online-Unterricht. Anstatt nur zu nicken, kommentiert Anna etwa: „Spannender Punkt! Ich habe in meinem letzten Workshop gemerkt, dass kurze Video-Lektionen von 5 Minuten bei den Teilnehmern viel besser ankamen als lange Vorträge. Ihr Hinweis zur Aufmerksamkeitsspanne bestätigt das – danke fürs Teilen!“.
Mit so einem Kommentar teilt Anna eigene Erfahrungen, knüpft an den Post an und bedankt sich – das wirkt kompetent und sympathisch.
Warum ist das so wichtig? Durch solche Interaktionen baust du langfristig Vertrauen auf. Andere lesen deine Kommentare und beginnen deinen Namen wiederzuerkennen. Vielleicht schauen sie auf dein Profil (daher Schritt 1!). Auch die ursprüngliche Autorin des Beitrags (in unserem Beispiel die Professorin) nimmt dich wahr. Im besten Fall entsteht ein Dialog in den Kommentaren. So entwickelst du nach und nach echte Beziehungen – ohne dass du bisher irgendwem eine Verkaufsmail geschickt hast.
Ein weiterer Vorteil: Unter den Leuten, die diese Experten-Beiträge liken oder kommentieren, könnten viele potenzielle Kunden für dich sein. Sie beschäftigen sich ja offensichtlich mit dem Thema. Damit kommen wir zum nächsten Schritt.
(Tipp: Tools können helfen, hier effizient zu bleiben. Mit Aware kannst du z.B. verfolgen, welche deiner Kommentare viel Resonanz bekommen – so lernst du, welche Themen gut ankommen. Wenn du merkst, bestimmte Experten posten zu Zeiten, an denen du offline bist, kannst du mit Aware auch Beiträge vorplanen oder dir E-Mails schicken lassen, um rechtzeitig zu kommentieren. Aber all das geht natürlich auch manuell mit etwas Disziplin und LinkedIn-Benachrichtigungen.)
Die zentrale Rolle von Content im LinkedIn Social Selling
Warum eigener Content entscheidend für deinen Social-Selling-Erfolg ist (nach meinem Verständnis, man kann auch Erfolg mit hard Selling haben)
In der gesamten Brady-Methode wird ein Aspekt besonders deutlich: Authentischer Content ist der Treibstoff für erfolgreiches Social Selling auf LinkedIn. Während Tools und Automatisierungen deinen Workflow optimieren können, ist es letztendlich die Qualität deiner Inhalte, die über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.
Content als Vertrauensbasis
Hochwertige Inhalte schaffen Vertrauen, bevor du überhaupt in direkten Kontakt mit potenziellen Kunden trittst. Beim ersten Besuch deines Profils suchen Menschen nach Belegen deiner Expertise. Ohne eigene Beiträge fehlt dieser Nachweis – selbst das perfekteste Profilbild und die überzeugendste Biografie können diesen Mangel nicht kompensieren.
Content als Sichtbarkeitsverstärker
Der LinkedIn-Algorithmus belohnt aktive Content-Ersteller mit erhöhter Sichtbarkeit:
- Deine Beiträge erscheinen im Feed deiner Kontakte
- Kommentare anderer Nutzer erhöhen deine Reichweite exponentiell
- Regelmäßige Veröffentlichungen signalisieren LinkedIn, dass du ein wertvoller Nutzer bist
Diese gesteigerte Sichtbarkeit multipliziert die Effektivität aller anderen Social-Selling-Bemühungen.
Content als Gesprächsöffner
Stell dir vor: Statt mit einer kalten Anfrage beginnen zu müssen, kontaktiert dich jemand mit den Worten „Dein Beitrag über XYZ hat mir wirklich weitergeholfen.“ Dies ist der Unterschied zwischen:
- Einem Gespräch, das auf gegenseitigem Interesse basiert
- Einer Verkaufsunterhaltung, die von Skepsis geprägt ist
Eigener Content schafft natürliche, organische Gesprächsanlässe und erleichtert die Kontaktaufnahme erheblich.
Content als Positionierungsinstrument
Durch strategisch durchdachte Inhalte prägst du, wie du in deiner Branche wahrgenommen wirst:
- Beiträge zu spezifischen Nischenthemen etablieren dich als Spezialist
- Tiefgehende Analysen positionieren dich als Thought Leader
- Fallstudien und Erfolgsgeschichten demonstrieren deine Ergebnisse
Diese Positionierung zieht genau die Kontakte an, die zu deinem Angebot passen.
Content als langfristiges Asset
Anders als flüchtige LinkedIn-Nachrichten oder Kommentare arbeiten deine Inhalte kontinuierlich für dich:
- Ein guter Artikel kann über Monate oder Jahre hinweg Sichtbarkeit erzeugen
- Ältere Beiträge können durch aktuelle Ereignisse wieder relevant werden
- Eine Bibliothek wertvoller Inhalte wird zum digitalen Vermögenswert
Damit baust du ein Fundament, das weit über kurzfristige Networking-Erfolge hinausgeht.
Praktische Content-Strategie für LinkedIn
Um die Vorteile von Content voll auszuschöpfen:
- Beginne mit Micro-Content: Kurze Tipps, Beobachtungen oder Fragen (1-2 Absätze) senken die Einstiegshürde
- Entwickle eine konsistente Stimme: Dein unverwechselbarer Stil sorgt für Wiedererkennung
- Teile echte Einblicke: Praktische Erfahrungen und spezifisches Wissen statt allgemeiner Floskeln
- Experimentiere mit Formaten: Posts, Artikel, Umfragen, Carousel-Posts und Dokumente sprechen unterschiedliche Präferenzen an
- Beobachte Reaktionen: Analysiere, welche Inhalte besonders gut ankommen, und optimiere kontinuierlich
Die Brady-Methode gewinnt durch die Integration einer durchdachten Content-Strategie erheblich an Wirksamkeit. Tools können den Prozess rationalisieren, aber ohne qualitativ hochwertige Inhalte fehlt das entscheidende Element, das echte Beziehungen auf LinkedIn begründet.
Fazit: Investiere lieber in einen herausragenden Beitrag pro Woche als in tägliche, oberflächliche Updates. Qualität schlägt Quantität, besonders in der überfüllten LinkedIn-Landschaft. Dein Content ist das Fundament, auf dem alle anderen Social-Selling-Aktivitäten aufbauen.
Schritt 4: Interessante Kontakte identifizieren (Social Listening)
Während du fleißig kommentierst und Beiträge verfolgst, solltest du aufmerksam beobachten, wer dort sonst aktiv ist. Hier beginnt die eigentliche Lead-Generierung (Kontaktgewinnung) im Social Selling: Du findest heraus, welche Personen aus deiner Zielgruppe bereits Interesse an deinem Thema zeigen. Diese Menschen könntest du später gezielt ansprechen – denn ihr habt schon eine indirekte Verbindung über das gemeinsame Thema oder den gemeinsamen Kontakt.
Wie kannst du solche potenziellen Interessenten erkennen? Zwei einfache Ansätze:
- Blick in die Like- und Kommentarliste: Klicke bei relevanten Beiträgen (z.B. von deinen ausgewählten Expert:innen) auf die Zahl der Likes oder schaue die Kommentare durch. Sieh dir die Profile der Personen an, die sich beteiligen. Stell dir Fragen: Arbeiten sie in deiner Zielbranche? Haben sie Positionen, die zu deinem Angebot passen? Wenn ja, notiere dir ihre Namen. Beispiel: Anna merkt, dass unter dem E-Learning-Trend-Post ein HR-Manager einer großen Firma kommentiert hat, dass er nach neuen Schulungsmethoden sucht – ein super Anknüpfungspunkt für Annas Angebot. Sie notiert sich seinen Namen und Titel.
- Themen-Suche: Du kannst auch selbst nach aktuellen Beiträgen zum Fachthema suchen (ähnlich wie in Schritt 2, aber jetzt mit Fokus auf neue Gesichter). Zum Beispiel sucht Anna nach dem Hashtag #LearningExperience und findet einen Beitrag eines unbekannten Nutzers mit vielen Kommentaren. Darunter diskutieren mehrere Zielkunden (etwa Personalentwickler:innen). Auch diese Profile notiert Anna.
Wenn du in kurzer Zeit viele solche aktiven Personen finden willst, gibt es dafür ebenfalls Tools. Ein speziell für Social Selling entwickeltes Tool ist Trigify (vom Namen her wie „Trigger identifizieren“). Trigify scannt soziale Netzwerke wie LinkedIn gezielt nach bestimmten Signalen. Das heißt, du kannst z.B. angeben: „Zeige mir alle Personen, die in den letzten 2 Wochen Beiträge von [Influencer X] geliked oder kommentiert haben“ oder „Benachrichtige mich, wenn jemand in meinem Zielkunden-Kreis das Stichwort ‘E-Learning’ postet“. Trigify listet dir dann diese Leute auf. Für Einsteiger:innen mag das wie Zauberei klingen, aber solche Tools helfen, die „verborgenen“ Interessenten zu entdecken, die genau dein Thema im Blick haben. Natürlich kannst du all das auch händisch erreichen, indem du regelmäßig selbst suchst und Listen führst – es kostet nur mehr Zeit.
Trigify.io ist ein fortschrittliches Tool zur Vertriebsunterstützung, das Unternehmen dabei hilft, potenzielle Kunden durch die Analyse von Social-Media-Interaktionen zu identifizieren und gezielt anzusprechen. Die Alleinstellungsmerkmale (USPs) von Trigify.io umfassen:
- Echtzeit-Analyse von Social-Media-Signalen: Trigify.io überwacht kontinuierlich soziale Netzwerke, insbesondere LinkedIn, um Engagement-Signale wie Kommentare und Likes zu erfassen. Dadurch können Unternehmen zeitnah auf potenzielle Interessenten reagieren.
- Identifikation von High-Intent-Leads: Durch die Analyse von Nutzerinteraktionen erkennt Trigify.io Personen, die ein hohes Interesse an bestimmten Themen oder Produkten zeigen, und ermöglicht so eine gezielte Ansprache dieser potenziellen Kunden.
- Integration mit bestehenden CRM-Systemen: Trigify.io lässt sich nahtlos in gängige CRM-Plattformen integrieren, wodurch die erfassten Daten direkt in bestehende Vertriebsprozesse einfließen und die Effizienz des Vertriebsteams steigern.
- Automatisierte Lead-Anreicherung: Das Tool nutzt KI-gestützte Algorithmen, um zusätzliche Informationen zu identifizierten Leads zu sammeln, wie z.B. Kontaktdaten und Unternehmensinformationen, was die Vorbereitung auf Verkaufsgespräche erleichtert.
- Benutzerdefinierte Gruppenverwaltung: Mit der kürzlich eingeführten „Groups“-Funktion können Nutzer ihre überwachten Profile in individuellen Gruppen organisieren, was eine strukturierte und effiziente Verwaltung der Leads ermöglicht.
- Einfache Bedienung und Anpassungsfähigkeit: Trigify.io bietet eine intuitive Benutzeroberfläche und flexible Anpassungsmöglichkeiten, sodass Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen das Tool effektiv in ihre Vertriebsstrategien integrieren können.
Anna nutzt anfangs die manuelle Methode: Sie erstellt sich eine kleine Liste (z.B. Excel-Tabelle) mit den interessanten Personen, die sie in Kommentaren entdeckt. Bei jedem Namen notiert sie: Name, Position, Firma, Wo gefunden (Beitrag von XY zum Thema Z), kurzes Stichwort was die Person gesagt hat. Das klingt aufwendig, aber wenn es erst mal 10–20 Namen sind, behält man so den Überblick. Später, als ihre Liste größer wird, probiert Anna Trigify aus, um nichts zu verpassen – das Tool alarmiert sie z.B., wenn jemand aus ihrer Branche einen viralen Post landet oder den Job wechselt (beides gute Anlässe, um Kontakt aufzunehmen).
Schritt 5: Erste Kontakte knüpfen – personalisiert und authentisch
Nun hast du eine Grundlage: Du bist in deiner Branche etwas sichtbar geworden und hast potenzielle Kontakte identifiziert, die zu deiner Zielgruppe gehören. Jetzt geht es darum, diese Personen wirklich zu deinem Netzwerk hinzuzufügen und ins Gespräch zu kommen. Dieser Schritt erfordert etwas Fingerspitzengefühl: Du möchtest die Leute anschreiben, ohne aufdringlich zu wirken. Hier zahlt sich die Vorarbeit aus – du hast ja einen gemeinsamen Kontext (z.B. ihr habt denselben Beitrag kommentiert, folgt dem gleichen Experten oder teilen ein Interesse am gleichen Thema).
Beginne damit, eine Kontaktanfrage auf LinkedIn zu senden. Bei einer Kontaktanfrage kannst du optional eine Nachricht hinzufügen. Für Anfänger:innen ist das tatsächlich empfehlenswert, weil es persönlicher ist und die Chance erhöht, dass der- oder diejenige die Anfrage annimmt. Halte diese Notiz aber kurz und freundlich.
Was funktioniert in der Ansprache, was nicht?
Es gibt leider kein allgemein gültiges Patentrezept was funktioniert in der Ansprache und was nicht. Jeder Ansprechpartner reagiert anders und auch abhängig von dem Kontext (Schlaf, Ärger, Freude). Deshalb sind die folgenden Tipps nur als erste Einschätzung zu sehen und „auszuprobieren“.
So formulierst du deine erste Nachricht: Erwähne gleich zu Beginn den gemeinsamen Nenner, der euch verbindet, und bleib authentisch. Zum Beispiel könnte Anna dem erwähnten HR-Manager schreiben:
„Hallo Herr Müller,
ich bin auf Ihr Profil gestoßen, weil wir beide den Beitrag von Prof. Schneider zum Thema E-Learning kommentiert haben. Ihre Sichtweise auf firmeninterne Weiterbildung fand ich spannend – insbesondere der Punkt mit den kurzen Lerneinheiten. Ich beschäftige mich auch intensiv mit modernen Learning-Strategien und würde mich freuen, Sie hier auf LinkedIn im Netzwerk zu haben.
Viele Grüße,
Anna Meier“
In dieser Nachricht hat Anna Gemeinsamkeiten betont („beide den Beitrag kommentiert“), dem Kontakt ein Kompliment gemacht bzw. Interesse gezeigt („Ihre Sichtweise fand ich spannend“) und kurz ihren Hintergrund erwähnt (sie beschäftigt sich auch damit). Sie hat aber kein direktes Verkaufsangebot gemacht und die Nachricht ist nicht zu lang. So etwas wirkt persönlich, aber nicht aufdringlich.
Passe deine erste Nachricht immer an die Person an! Ein anderer Beispiel: Angenommen, du bist Coach und möchtest einen potenziellen Klienten anschreiben, der in einem Post um Karrieretipps gebeten hat. Deine Nachricht könnte lauten: „Hallo Lisa, wir sind beide in der Gruppe Karriere Booster aktiv. Ich habe gesehen, dass du nach Tipps für den nächsten Karriereschritt gefragt hast. Als Karriere-Coach helfe ich Klient:innen oft bei genau solchen Fragen. Falls du Lust auf Austausch hast – ich freue mich, dich in meinem Netzwerk zu begrüßen!“ – Hier beziehst du dich auf ihren Post und bietest bereits Hilfe/Austausch an, ohne sofort in ein Verkaufsgespräch zu drängen.
Sende nicht massenhaft unpersönliche Standardtexte – das würde sofort als Spam wirken und schadet deinem Ruf. Nimm dir lieber die Zeit, jede Anfrage kurz zu personalisieren. Qualität vor Quantität. Wenn du die Vorarbeit gemacht hast, hast du ja schon Anknüpfungspunkte. Es kostet vielleicht 2-3 Minuten mehr pro Kontakt, macht aber einen riesigen Unterschied.
(Tool-Tipp: Wenn du irgendwann sehr viele Kontakte anschreiben möchtest, hilft ein Tool wie HeyReach. HeyReach ist eine LinkedIn-Automatisierungs-Plattform, mit der man z.B. über mehrere LinkedIn-Accounts skalierte Kampagnen fahren kann – aber: In unserem Kontext könntest du es nutzen, um vorbereitete (personaliserte) Nachrichten automatisiert zu verschicken, ohne jede manuell zu tippen. Wichtig ist jedoch: Auch in Tools kannst du Platzhalter für Namen oder gemeinsame Inhalte nutzen, um den persönlichen Touch zu bewahren. Für den Start raten wir: Mach es manuell, um ein Gefühl zu bekommen. Später, wenn du den Dreh raus hast, kann HeyReach dir helfen, Zeit zu sparen – z.B. 50 geeignete Kontakte aus deiner Liste nacheinander mit deiner individuellen Nachricht zu kontaktieren, automatisch verteilt über Tage, damit es LinkedIn-konform bleibt. Du brauchst dafür kein Programmierwissen – die Tools sind relativ einsteigerfreundlich. Dennoch: verliere nie die persönliche Note aus den Augen.)
Was sind typische USPs von heyreach.com:
- Automatisierte LinkedIn-Outreach-Kampagnen
Erlaubt es Nutzern, personalisierte Nachrichtenkampagnen automatisiert und effektiv auf LinkedIn durchzuführen. - AI-gestützte Personalisierung
Nutzt Künstliche Intelligenz, um individuelle und authentische Nachrichten zu generieren, die besser bei Zielgruppen ankommen. - Umfangreiche Zielgruppensegmentierung
Ermöglicht eine detaillierte Segmentierung von Zielgruppen, um Nachrichten gezielt an die richtigen Empfänger auszuspielen. - Nahtlose CRM-Integration
Integration mit gängigen CRM-Systemen zur reibungslosen Synchronisierung von Kontaktdaten und Kampagnenergebnissen. - Analytics und Performance-Tracking
Detaillierte Berichte und Auswertungen über Kampagnenerfolg, Engagement-Raten und Reaktionsverhalten der angesprochenen Kontakte. - Hohe Sicherheit und Compliance
Achtet auf Einhaltung von LinkedIn-Richtlinien sowie Datenschutzbestimmungen, um Nutzer vor Sperrungen oder Compliance-Verstößen zu schützen.
Für exakte und aktuelle USPs empfehle ich dir, direkt auf der offiziellen Webseite heyreach.com nachzuschauen.
Schritt 6: Beziehungen aufbauen und pflegen (langfristiges Networking)
Die Kontaktanfragen sind versendet – und viele werden angenommen, wenn du es richtig angestellt hast. Doch Social Selling endet nicht beim Knopfdruck auf „Vernetzen“. Jetzt fängt die eigentliche Beziehungsarbeit an. Denke daran: Ziel ist langfristige Beziehungen aufzubauen, die später zu Kunden oder Empfehlungen führen können.
Was solltest du also tun, nachdem ihr vernetzt seid?
- Gespräch fortführen: Wenn die Person auf deine erste Nachricht antwortet, nutze die Chance für einen Dialog. Bedanke dich für die Annahme der Anfrage und knüpfe an das Gesagte an. Beispiel: Herr Müller antwortet Anna vielleicht mit seiner Erfahrung. Anna könnte zurückschreiben: „Danke für Ihre Antwort! Ja, das mit den kurzen Modulen sehe ich genauso. Darf ich fragen, welche Plattform Sie bisher für Online-Trainings nutzen?“ – Eine offene Frage regt zur Antwort an und vertieft das Gespräch. Finde heraus, was die Bedürfnisse oder Herausforderungen der Person sind, bevor du irgendwann über dein Angebot sprichst. Zuhören ist hier wichtiger als zu verkaufen.
- Mehrwert bieten: Überlege, wie du dem neuen Kontakt helfen kannst, ohne sofort etwas zu verlangen. Vielleicht hast du einen nützlichen Artikel, eine Studie oder einen kleinen Tipp, der zum letzten Gesprächsthema passt – teile ihn ruhig mit dem Kontakt (ohne aufdringlich zu sein). Anna könnte z.B. Herrn Müller einen Link zu einem kurzen E-Book „Moderne Mitarbeiter-Schulung in 5 Schritten“ schicken, falls das Thema im Gespräch war, mit der Nachricht „Ich dachte, das könnte für Sie interessant sein – falls Sie es noch nicht kennen„. So gibst du etwas, statt gleich zu nehmen.
- Eigene Inhalte teilen: Parallel dazu solltest du selbst aktiv bleiben und z.B. eigene Beiträge posten oder interessante Inhalte teilen. Dadurch sehen deine neuen Kontakte auch von sich aus mehr von dir in ihrem Feed. Achte darauf, Inhalte zu bringen, die deine Expertise zeigen und hilfreich sind (keine plumpen Werbeposts). Wenn du selber als vertrauenswürdige/r Experte/Expertin wahrgenommen wirst, kommen potenzielle Kunden vielleicht sogar von allein auf dich zu. Tools wie Aware können auch hier helfen (z.B. beim Planen von Posts und Beobachten, welche Beiträge gut ankommen), aber anfangs tut es auch der normale LinkedIn-Post-Editor.
- Dranbleiben ohne zu nerven: Nicht jeder neue Kontakt antwortet sofort. Das ist okay. Du kannst nach ein paar Tagen ruhig noch einmal nachfassen – freundlich und ohne Vorwurf. Zum Beispiel: „Hallo nochmal Herr Müller, ich hoffe, es geht Ihnen gut. Ich wollte kurz nachhaken, ob Sie meinen letzten Hinweis schon gesehen haben? Kein Stress – ich dachte nur, das Whitepaper könnte hilfreich für Sie sein. Geben Sie mir gerne Bescheid, was Sie denken.“ Wenn dann nichts kommt, ist es wichtig, es gut sein zu lassen. Menschen sind beschäftigt oder haben vielleicht gerade kein Interesse. Dränge nicht weiter. Stattdessen bleib auf ihrem Radar, ohne direkt zu verkaufen: Like z.B. einen neuen Post von ihnen oder gratuliere zu einem Arbeitsjubiläum (LinkedIn zeigt solche Ereignisse). So zeigst du Präsenz, ohne zu pushy zu sein.
- Authentisch bleiben: Bei all dem gilt – verstell dich nicht. Sei du selbst in der Kommunikation. Wenn etwas nicht zu deinem Stil passt, zwing dich nicht dazu, nur weil irgendein Guru das empfiehlt. Langfristig gewinnst du die besten Kontakte, wenn du ehrlich agierst. Leute merken, wenn jemand es nicht ehrlich meint.
Eine langfristige Haltung bedeutet auch: Denke in Monaten und Jahren, nicht in Tagen. Vielleicht resultiert aus einer neuen Verbindung erst nach 6 Monaten ein echter Geschäftsabschluss – aber in der Zwischenzeit habt ihr eine echte Beziehung aufgebaut. Das ist tausendmal wertvoller als irgendein schneller Pitch, der sofort zu einem „Nein“ führt.
(Kleiner Exkurs zu Clay, einem weiteren Tool: Clay ist eine Art Schweizer Taschenmesser für dein Kontakt-Management. Du kannst Clay z.B. nutzen, um alle deine LinkedIn-Kontakte oder Leads in einer Tabelle zu organisieren, automatisch mit zusätzlichen Infos anreichern zu lassen (z.B. E-Mail-Adresse, Firma, neuesten Tweet, etc.) und sogar Workflows einzurichten – z.B. Erinnerungen fürs Follow-up. Für Technik-Einsteiger klingt das komplex, aber Clay bietet Vorlagen, die viel Arbeit abnehmen. Anna könnte z.B. ihre Excel-Liste aus Schritt 4 in Clay importieren, und Clay füllt ihr für jeden Kontakt Felder wie „Firma X – 200 Mitarbeiter – Standort Berlin“ aus. So hat sie einen besseren Überblick, wen sie priorisiert anspricht. Außerdem könnte Anna einen Follow-up-Plan in Clay hinterlegen: Kontakt hinzugefügt -> nach 7 Tagen automatische Erinnerung „Nachricht 2 senden“, etc. Das sind keine Must-haves, aber zeigen, was mit Tools im Hintergrund möglich ist. Wichtig: Clay & Co. arbeiten im Backoffice – die Beziehungspflege nach außen macht immer noch du persönlich!)
Schritt 7: Erfolge messen und optimieren
Gerade am Anfang kann Social Selling wie eine Investition ohne sofortige Ergebnisse wirken. Um motiviert zu bleiben und zu lernen, was funktioniert, ist es sinnvoll, deine Aktivitäten und Erfolge zu tracken – mit ganz einfachen Mitteln. So siehst du Fortschritte und kannst deine Strategie anpassen.
So trackst du deine Erfolge mit einfachen Mitteln:
- Führe ein Erfolgstagebuch oder eine Tabelle: Halte wöchentlich oder monatlich einige Kennzahlen fest. Zum Beispiel: Anzahl neuer Kontakte, Anzahl der geführten Gespräche (z.B. wenn jemand auf deine Nachricht geantwortet hat), Anzahl der vereinbarten Telefonate oder Meetings (falls das dein Ziel ist), und langfristig vielleicht Anzahl der Deals/Verkäufe daraus. Als Anfänger:in reichen 4–5 Kennzahlen. Du kannst das in Excel/Google Sheets machen oder sogar auf Papier. Wichtig ist, dass du einen Überblick hast.
- Beobachte deine LinkedIn-Statistiken: LinkedIn selbst bietet dir einige Einblicke. Sieh dir z.B. dein Netzwerk-Wachstum an (wie viele Kontakte hast du gewonnen in den letzten Wochen?), Profilansichten (wird dein Profil öfter besucht, seit du aktiver kommentierst?), oder auch die Performance deiner eigenen Beiträge (wenn du Inhalte teilst: Wie viele Reaktionen bekommen sie?). Steigt diese Aktivität, bedeutet das, dass deine Sichtbarkeit zunimmt – ein gutes Zeichen! Ein Tool wie Aware kann diese Statistiken komfortabler darstellen und über Zeit tracken, aber du kannst vieles auch direkt in LinkedIn sehen (unter „Dashboard“ auf deinem Profil).
- Qualitative Erfolge notieren: Nicht alles lässt sich in Zahlen ausdrücken. Vielleicht hast du tolles Feedback auf einen Kommentar bekommen, oder ein Branchenprofi hat dich in einem Post erwähnt – solche Meilensteine solltest du auch festhalten. Es zeigt dir, dass du Vertrauen aufbaust. Anna schreibt sich z.B. auf, dass der HR-Manager Müller ihr nach ein paar Wochen zurückgeschrieben hat und sie zu einem Kennenlern-Call eingeladen wurde. Das ist ein riesiger Erfolg auf dem Weg zum möglichen Kunden!
- Experimentieren und Anpassen: Nutze deine Aufzeichnungen, um zu reflektieren. Welche Art von Nachrichten kamen gut an (und wurden beantwortet)? Bei welchen Posts lohnt es sich besonders zu kommentieren (Thema, Uhrzeit, Person)? Finde Muster. Social Selling ist ein Lernprozess. Wenn etwas nicht wirkt, probiere einen anderen Ansatz und schau, ob die Ergebnisse besser werden. Zum Beispiel: Wenn du merkst, dass von 10 Kontaktanfragen mit personalisierter Nachricht 8 angenommen wurden, aber ohne Nachricht nur 2 – dann weißt du, die Personalisierung lohnt sich. Oder wenn mittwochs deine Kommentare mehr Reaktionen bekommen als freitags, konzentriere dich auf Mitte der Woche.
Das Ziel ist nicht, dich von Zahlen verrückt machen zu lassen, sondern Anhaltspunkte zu haben, dass du auf dem richtigen Weg bist. Jede echte Unterhaltung, jedes neue Vertrauen zählt mehr als bloße Follower-Zahlen. Mit der Zeit wirst du immer sicherer im Umgang mit LinkedIn.
Tipps für authentisches Social Selling (Zusammenfassung)
Zum Abschluss noch einige Tipps, um bei all den Schritten den richtigen Kurs zu halten:
- Sei geduldig und konsequent: Social Selling ist ein Marathon, kein Sprint. Erwarte nicht nach einer Woche dutzende Kunden. Bleib aber dran – kleine tägliche Aktionen (ein Kommentar hier, eine Nachricht da) summieren sich über die Zeit.
- Authentizität steht an erster Stelle: Versuche nicht, jemand zu sein, der du nicht bist. Schreibe so, wie du auch persönlich reden würdest. Menschen spüren Echtheit und reagieren positiv darauf. Es geht um echte Beziehungen, nicht um bloße Verkaufszahlen.
- Qualität vor Quantität: Es ist besser, 50 gut passende und engagierte Kontakte zu haben, als 5000 zufällige Verbindungen, die nie mit dir interagieren. Konzentriere dich auf Personen, die wirklich in dein Feld passen und mit denen ein Austausch wertvoll ist.
- Mehr zuhören als reden: Gerade in den ersten Gesprächen mit neuen Kontakten gilt: Höre aufmerksam zu (oder lies genau, was die Person schreibt). Stelle Fragen. Zeige echtes Interesse an den Herausforderungen oder Meinungen deines Gegenübers, bevor du über deine Lösungen sprichst. So baust du Vertrauen und Verständnis auf.
- Keine Angst vor Tools – aber setze sie mit Bedacht ein: Die vorgestellten Tools (Aware, Trigify, Clay, HeyReach) können dir enorm Zeit sparen und Möglichkeiten eröffnen. Nutze sie gern, um Routineaufgaben zu automatisieren (z.B. Infos sammeln, Kontakte organisieren, Nachrichten zeitversetzt senden). Aber lass nie zu, dass eine Automation deine persönliche Note ersetzt. Jede Nachricht sollte sich so lesen, als kämest sie von einem Menschen (nämlich dir – und das tut sie ja auch, nur die Zustellung kann ein Tool übernehmen). Und: Du kannst auch ohne diese Tools erfolgreich sein – sie sind keine Pflicht, nur Hilfsmittel.
- Hilf zuerst, verkaufe später: Geh mit der Einstellung hinein, erst einmal einen Mehrwert zu bieten – sei es durch gute Inhalte, hilfreiche Tipps oder ein offenes Ohr. Wenn die Beziehung stimmt, ergibt sich das Geschäft oft von selbst oder die Person fragt von allein nach deinen Leistungen. Hard-Selling gleich zu Beginn zerstört eher die Verbindung.
- Fokussiere dich auf Beziehungen, nicht auf Transaktionen: Jeder Kommentar, jede Nachricht sollte das Ziel haben, eine Beziehung aufzubauen, nicht unmittelbar etwas zu bekommen. Frage dich bei deinen Aktivitäten: „Trägt das dazu bei, dass die Person mich kennt, mag oder mir vertraut?“ Wenn ja, bist du auf dem richtigen Weg. Vertrauenspunkte sammeln sich an – und daraus entstehen langfristig Kooperationen, Kunden oder Empfehlungen.
Checkliste für deinen LinkedIn-Start
Zum Schluss bekommst du eine Checkliste, die du Schritt für Schritt abarbeiten kannst, um mit LinkedIn Social Selling zu beginnen. Druck sie dir aus oder speichere sie ab – und hake die Punkte ab, sobald erledigt:
- Profil updaten: Professionelles Foto, aussagekräftiger Profil-Slogan, informativer „Info“-Text. Klarstellen, wer du bist und wie du anderen helfen kannst.
- Zielgruppe festlegen: Notiere deine idealen Kontaktpersonen (Branche, Rolle, Eigenschaften) und was du erreichen willst (z.B. Kunden gewinnen, Netzwerk aufbauen, etc.).
- Branchen-Influencer folgen: Identifiziere 5–10 Meinungsführer:innen deiner Branche. Folge ihren Profilen und aktiviere Benachrichtigungen für ihre Beiträge. (Tipp: Prüfe Hashtags und Gruppen passend zu deinem Thema.)
- Täglich interagieren: Plane dir jeden Werktag 15–30 Minuten ein, um im Feed relevante Beiträge zu lesen. Like und kommentiere mindestens einen Beitrag pro Tag mit einem durchdachten Kommentar. Bleib konsistent!
- Interessenten-Liste führen: Achte darauf, wer auf die gleichen Beiträge reagiert. Sammle die Namen von zehn potenziell interessanten Personen (mit kurzer Notiz, warum sie relevant sind). Das kann in einer Excel-Tabelle, Google Sheet oder auch einem Notizbuch geschehen.
- Kontaktanfragen versenden: Sende personalisierte Kontaktanfragen an diese Personen. Erwähne gemeinsame Themen oder Bezugspunkte in der Nachricht. Starte mit z.B. 5 Anfragen pro Woche und steigere dich, sobald du dich wohl dabei fühlst.
- Erste Nachricht vorbereiten: Formuliere eine kurze, freundliche Willkommensnachricht für neue Kontakte. Nutze ein Template von dir, das du jedes Mal individuell anpasst (gemeinsamer Kontext, Interesse ausdrücken, kein direkter Pitch).
- Folgegespräche organisieren: Für jeden neuen Kontakt, der annimmt, plane das nächste kleine Follow-up. Das kann eine Antwort auf ihre Nachricht sein, eine weitere Frage nach ein paar Tagen oder das Teilen eines nützlichen Inhalts. Setze dir Erinnerungen (Kalender, Handy, oder Tools wie Clay) für Follow-ups, damit niemand durchs Raster fällt.
- Eigenen Content teilen (optional): Wenn du dich traust, poste alle 1–2 Wochen etwas Eigenes auf LinkedIn. Das können kurze Tipps, Erfahrungsberichte oder weiterführende Artikel sein. Es untermauert deine Expertise. (Optional, aber empfehlenswert sobald du dich sicherer fühlst.)
- Fortschritte messen: Lege einmal pro Woche eine kurze Review-Zeit fest. Trage in deine Liste ein: Wie viele neue Kontakte, Antworten, etc. diese Woche? Was lief gut, was nicht? Justiere deine Strategie für nächste Woche basierend darauf.
- Geduld bewahren & feiern: Erinnere dich daran, kleine Erfolge zu feiern – z.B. ein tolles Gespräch oder ein Lob von jemandem. Hake diese Checkliste-Items mit Stolz ab. Gib dir Zeit, dich zu verbessern. Jeder Profi hat mal als Anfänger:in angefangen!
Fazit
Mit LinkedIn Social Selling zu starten, mag am Anfang ungewohnt sein – doch mit der hier vorgestellten Brady-Methode hast du einen klaren Pfad: Profil optimieren, relevante Leute finden, Mehrwert liefern, Kontakte knüpfen und Beziehungen pflegen. Alles Schritt für Schritt und mit Fokus auf echten menschlichen Austausch.
Denke immer daran: Authentizität und langfristiges Denken schlagen jede Schnellschuss-Taktik. Die Beziehungen, die du heute aufbaust, sind vielleicht erst morgen oder übermorgen geschäftlich relevant – aber sie können dafür umso wertvoller werden. Menschen kaufen von Menschen, denen sie vertrauen. Und genau dieses Vertrauen aufzubauen, ist dein Hauptziel.
Nutze ruhig Tools, um dir das Leben leichter zu machen, aber begreife sie als Helfer im Hintergrund. Du bist das Gesicht nach außen. Ein freundlicher Kommentar hier, eine hilfsbereite Nachricht da, konsequent über die Zeit – das formt dein persönliches Brand auf LinkedIn. Unsere Beispiel-Gründerin Anna hat nach einigen Monaten konsequenter Anwendung gemerkt, wie aus Kontakten echte Leads wurden: Aus einem kommentierenden HR-Manager wurde ein interessierter Gesprächspartner und schließlich ein Kunde. Solche Erfolge kommen, wenn du dranbleibst und echte Verbindungen aufbaust.
Jetzt bist du dran: Starte mit kleinen Schritten. Geh die Checkliste durch, probiere dich aus und hab keine Angst vor dem ersten Kontakt. Jeder war mal Anfänger:in – die LinkedIn-Community ist voller Menschen, die sich vernetzen und gegenseitig helfen wollen. Mit der richtigen Haltung und den richtigen Methoden wirst du nach und nach zum vertrauten Gesicht in deinem Netzwerk. Viel Erfolg beim Social Selling – auf ein authentisches Netzwerken und nachhaltige Beziehungen!